Journalistische Artikel
"Chiquita" verweist auf EU-Importbeschränkungen, um noch rücksichtsloser in Zentralamerika abzukassieren
Die Banane - Zankapfel von Konzernen und Bauern
Bananen sind beliebt und trotz des jüngsten Preisanstieges billig. In der Kaufhalle an der Ecke kostet das Kilo der krummen gelben Frucht gegenwärtig zwar 2,98 DM - das ist aber immer noch zu wenig für die Produzenten, die für die niedrigen Preise auf dem europäischen Markt zahlen müssen.
Polizei ging gegen Siedlung rechtsextremer Chiledeutscher vor
Aus für die Colonia Dignidad?
Nur einen Tag nach seiner illegalen Wiedereröffnung wurde das Krankenhaus der von Immigranten deutscher Herkunft bewohnten rechtsextremen Ansiedlung Colonia Dignidad in Chile von der Polizei wieder geschlossen.
600 Soldaten patrouillieren an der apulischen Küste / Scharfe Kritik der Linken an Politik des Fremdenhasses
Italien schottet sich gegen Flüchtlinge ab
Ende April als Gesetzesdekret verabschiedet, ist diese Woche die Kontrolle der süditalienischen Küsten durch die Armee Wirklichkeit geworden. Italiens Linke hat die Maßnahme scharf kritisiert und wirft der Regierung vor, Fremdenhaß bewußt zu schüren.
Uniformierte Hatz auf schwarze MigrantInnen in Italien
Rassistische Polizeiübergriffe
In Genuas Altstadt veranstalteten etwa 400 Polizisten, in Kampfanzügen und mit Helm und Knüppeln bewaffnet, eine Hetzjagd auf vorwiegend schwarze MigrantInnen.
Fast 400 Gewerkschafter verhaftet / Aufruf zum Widerstand aus dem Gefängnis
Wieder Ausnahmezustand in Bolivien
Nach sechs unruhigen Streikwochen rief Boliviens Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada vergangene Woche den Ausnahmezustand aus. Fast 400 Gewerkschafter wurden verhaftet. In den Städten patrouillieren Polizei und Militär. Dennoch ist bereits für heute eine Fortsetzung der Proteste angekündigt.
Fast 400 Gewerkschafter verhaftet / Aufruf zum Widerstand aus dem Gefängnis
Wieder Ausnahmezustand in Bolivien
Nach sechs unruhigen Streikwochen rief Boliviens Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada vergangene Woche den Ausnahmezustand aus. Fast 400 Gewerkschafter wurden verhaftet. In den Städten patrouillieren Polizei und Militär. Dennoch ist bereits für heute eine Fortsetzung der Proteste angekündigt.
20. April: Für ImmigrantInnen und Jugendliche Widerstandstag
"Die Straßen gehören uns"
Seit 1989 gibt es jedes Jahr am 20.4. in Berlin eine Demonstration gegen Rassismus und Faschismus. Die meisten Teilnehmenden sind ImmigrantInnen und Nicht-Szene-Jugendliche. Viele deutsche Antifa-Gruppen haben dem Konzept bisher ablehnend gegenüber gestanden und statt dessen Fahr- und Schutzwachen organisiert.
Senat warnte: Bleibt daheim!
Mit vollem Einsatz protestierten Anwohner gegen Einebnung eines Spielplatzes in Friedrichshain
Umkämpfter Spielplatz
Die Sprengmeister staunten nicht schlecht, als sie am frühen Dienstagmorgen das künftige Baugelände der Commercial GmbH, Boxhagener/Ecke Kreutzigerstraße in Berlin-Friedrichshain betraten, um es auftragsgemäß nach Blindgängern aus dem zweiten Weltkrieg abzusuchen. Statt der erwarteten Freifläche fanden sie den dort seit fast drei Jahren existierenden Abenteuerspielplatz vor. Nicht genug damit, es hatten sich nämlich auch noch etwa 50 AnwohnerInnen, zumeist aus besetzten und ehemals besetzten Häusern Friedrichshains, dort versammelt, um gegen die Räumung des Spielplatzes zu protestieren.
Geheimdienst leugnet Verstrickung in zwei Morde in Guatemala
Oberst Alpirez diente der CIA
Ein guatemaltekischer Oberst, der die Exekution eines Guerilla-Comandante und eines USA-Bürgers anordnete, war - wie sich jetzt herausstellte - Mitarbeiter der CIA. Der Geheimdienst war über die Morde informiert und versuchte jahrelang, die Angelegenheit zu vertuschen.
Ex-Hausbesetzer bauen ein Tagungsgebäude in Wernsdorf
22 Jahre voller Projekte
Wilhelmstraße, nahe der ehemaligen Mauer, mitten im zukünftigen Stadtzentrum Berlins. Vor nicht einmal 20 Jahren prägten hier Kriegsruinen und Freiflächen das Bild, heute wird emsig gebaut. Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsbauten schießen aus dem Boden. Mitten drin steht ein Haus mit bunter Fassade, es wirkt wie das berühmte gallische Dorf, allein im feindlichen Territorium.
Das Modellprojekt „Ökologisches Jahr“ soll eingestellt werden
„Mach dir mal keine Sorgen...“
Das im Juli 1993 in Berlin als Modellprojekt des Senats gestartete „Ökologische Jahr“ steht kurz vor dem Aus. Da der Haushaltsausschuß des Senats von den zur Finanzierung des Projekts notwendigen zehn Millionen DM nur fünf Millionen genehmigte, wurde den Jugendlichen, ungeachtet ihrer teilweise länger laufenden Verträge, ein Ende ihrer Tätigkeit zum 30. Juni diesen Jahres mitgeteilt.
Seit 1973 behauptet sich in Berlin-Kreuzberg ein Alternativprojekt – derzeit ist der Kampf gegen Spekulanten zu gewinnen
Das Tommy-Haus
In der Kneipe tummeln sich zwei Dutzend Leute, in der Kiezküche wird ein preiswertes Menü serviert, und im großen Saal laufen gerade die letzten Vorbereitungen für ein Reggae-Konzert. Leicht ist es nicht, über die Projekte im und um das „Tommy-Haus“ den Überblick zu behalten. Das Gebäude mit den bunten Fassadenmalereien in der Wilhelmstraße in Berlin-Kreuzberg, in dem etwa 40 Personen wohnen, wurde im März 1973 von jugendlichen Obdachlosen und Trebegängern besetzt. Sie wollten für sich gemeinsam und selbstbestimmten Wohnraum schaffen.
Interview mit WILFRIED TELKÄMPER Europaabgeordnete nach Chiapas?
Europaabgeordnete nach Chiapas
Sie wollen mit Wolfgang Kreissl-Dörfler, ebenfalls Europaparlamentarier der Grünen, nach Chiapas fahren – warum?
Wir befürchten, daß es in Chiapas weiter zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen kommt, daß vielleicht ein neues Tschetschenien entsteht.
Was wollen Sie mit der Reise erreichen?
Dem schwarzen Journalisten Abu-Jamal droht die Hinrichtung
Ein Opfer rassistischer US-Justiz
Seit über zwölf Jahren sitzt der schwarze Journalist Mumia Abu-Jamal in einer Todeszelle im US-Bundesstaat Pennsylvania. Nachdem nun der im Herbst 1994 gewählte republikanische Gouverneur Tom Ridge sein Amt angetreten hat, droht ihm die baldige Hinrichtung.
Ein HipHop-Aktivist über Sprühen, Lebensgefühl und Repression
Tonnenweise Respekt
Adrian, 25 Jahre, ist HipHop-Aktivist in Berlin. Er organisiert HipHop-Jams, gibt ein Sprüher-Magazin heraus, arbeitet gerade an einem Buch über Sprühen, stellt Ausstellungen zusammen und hält Diavorträge, z.B. über die Ästhetik von Buchstaben. Mitte Januar fanden in Berlin 96 Hausdurchsuchungen bei Kindern und Jugendlichen statt, die von der Polizei für Sprüher gehalten werden. Auch Adrians Wohnung wurde durchsucht. Ihm wird nun Sachbeschädigung vorgeworfen. Mit dem Sprüher sprach Dario Azzellini
Für viele sind Sprühereien einfach "Schmiererei", was steckt dahinter?
390 Berliner Jugendliche schauen in die Röhre
Kein Geld für Öko-Jahr
Melanie ist 17 Jahre alt und arbeitet in einem Kindertreffpunkt. Der Monatslohn von 1 200 DM ist zwar knapp an der Grenze zum Existenzminimum, zumal sie davon noch die Hälfte der Beiträge zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung zahlen muß, aber irgendwie reicht es doch immer.
USA treten der UNO die Aufsicht über Haiti ab
Im Westen nichts Neues
Am 31. März übernehmen die Vereinten Nationen die Aufsicht über Haitis weiteren Werdegang. Eine Friedenstruppe aus 6.000 Soldaten, 2.400 davon US-Amerikaner, und 900 Polizisten soll zunächst ein Jahr im Karibik-Staat verweilen, Wahlen vorbereiten sowie 1500 Soldaten und 3000 Polizisten ausbilden.
Sind Sprayer Kriminelle?
Adrian
Kürzlich fanden in Berlin in einer Nacht 96 Hausdurchsuchungen bei Kindern und Jugendlichen bzw. deren Eltern statt. Alle sind Sprayer bzw. werden von der Polizei dafür gehalten. Auch bei dir war eine Hausdurchsuchung. Wie war das?
Die Präsidenten Perus und Ekuadors kämpfen auch gegen schwindende Popularität an
Ölhöffiges Dschungelareal als Zankapfel
Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Ekuador und Peru, die Mitte Januar als Scharmützel begannen, mündeten am Wochenende in offensive Militäraktionen beider Seiten. Bisher sollen die Kämpfe, die an vier Fronten geführt werden, mindestens 30 Todesopfer gefordert haben, die meisten von ihnen peruanische Soldaten. Militärs und Regierungen beider Staaten haben sich unterdessen gegenseitig der Provokation beschuldigt. Die peruanische Militärführung hatte noch am Sonnabend verkündet, es werde keine Militäroperationen auf ekuadorianischem Territorium geben.
30 000 protestierten gegen die Zerstörung ihrer Felder durch Pestizide
Kolumbiens Eliten gegen Kokabauern
Dieser Tage stellten nach einem massiven Armee-Einsatz kolumbianische Koka-Bauern ihre Proteste ein. Zehntausende hatten seit Anfang Dezember in den Provinzen Guaviare im Osten und Putumayo im Süden des Landes gegen die Zerstörung ihrer Felder durch Unkrautvernichtungsmittel demonstriert.
Die USA schieben Flüchtlinge ab und haben den neuen alten Präsidenten Haitis offenbar fest im Griff
Enttäuschung über Aristides macht sich breit
Die USA setzen mit Gewalt die Abschiebung haitianischer Flüchtlinge vom US-Marinestützpunkt Guantanamo nach Haiti fort. In den nächsten zehn Tagen soll die Zwangsrückführung der letzten etwa 4500 Haitianer, die seit sechs Monaten in einem Lager interniert sind, beendet werden. Zeitweise wurden dort bis zu 20 500 Flüchtlinge in Zeltunterkünften von US-Militärs festgehalten. In Haiti selbst will Washington die Befehlshoheit über die dort stationierten Truppen im März an die UNO abgeben.
Ein "Verschwundener" wurde gefunden – Opfer der Repression in den 80er Jahren
Honduras’ Militär fürchtet Enthüllungen
Die Leiche des 1982 verschleppten Jurastudenten Nelson Mackey lag in einem Sack begraben am Ufer eines Flusses. Erstmals wurde einer jener mindestens 184 "Verschwundenen" entdeckt, die in den 80er Jahren der Repression in Honduras zum Opfer fielen – meist Linke oder als solche Verdächtigte.
Kolumbiens neuer Präsident will mit der Guerilla lediglich über Entwaffnung reden
Samper kennt nur ein Verhandlungsziel
UN-Hochkommissar für Menschenrechte José Ayala Lasso traf sich während eines Besuchs in Kolumbien mit dem neuen kolumbianischen Präsidenten Ernesto Samper sowie Vertretern von Menschenrechtsgruppen. Danach verkündete der Ekuadorianer, der es während seiner Zeit als Außenminister mit den Menschenrechten im eigenen Land auch nicht so genau nahm, daß Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien "zum Alltag gehören". Sie würden "vor allem von der Guerilla, aber auch von den Streitkräften des südamerikanischen Landes, ständig begangen".
Todesschwadronen gegen Guerilla-Basis
Konfrontation statt Dialog in Kolumbien
Der kolumbianische Präsident Ernesto Samper, seit knapp fünf Monaten im Amt, sehe Möglichkeiten zu Verhandlungen mit der Guerilla des Landes, vermelden Nachrichtenagenturen. Eine gutgemeinte Unterstellung, die jedoch verschweigt, dass es die in der „Guerilla-Koordination Simón Bolivar“ (CGSB) zusammengeschlossenen Gruppen waren, die ihm nach seiner Wahl im September ihre Verhandlungsbereitschaft signalisiert hatten.
In Italien haben sich Jugendliche "Soziale Zentren" geschaffen Immer mehr von ihnen werden jetzt legalisiert
Freiräume am Mittelmeer
Mitten in Mailand: ein ehemaliger Fabrikhof, eine große Konzerthalle, ein kleiner Infoladen, eine T-Shirtdruckerei, ein linkes Archiv, Übungsräume für Bands, eine Kneipe, täglich Volksküche und vieles mehr. Jeden Abend, und besonders am Wochenende, drängeln sich hunderte oder tausende Jugendliche auf dem Grundstück. Punks und RapperInnen, Hippies und Redskins, Altlinke und SchülerInnen, ItalienerInnen und ImmigrantInnen, für alle ist Platz im besetzten Zentrum "Leoncavallo". Für Jugendliche mit wenig Geld gibt es die "discoteca popolare", die Volksdisco.
Ein Bier für Eggert
Am Samstag demonstrierten in Zittau etwa 1 000 Personen unter dem Motto „Wut und Trauer über den Mord an Michael Gäbler“. Der 18jährige Michael wurde in der Nacht vom 19. zum 20. November von einem jugendlichen aus dem Zittauer Nazi-Umfeld mit mehreren Messerstichen ermordet.
Erwacht die italienische Linke?
Nanni Balestrini
Sie haben viele Bücher über die linken Bewegungen der 60er und 70er Jahre in Italien geschrieben. Wenn Sie sich die Situation heute in Italien anschauen; Straßenkämpfe, Arbeiterdemos in Rom, Generalstreik; auch in der zweiten Kommunalwahlrunde vom Wochenende zeichnet sich eine Schlappe Berlusconis ab. Ist eine neue Welle der sozialen Kämpfe zu erwarten?
Abenteuerspielplatz soll geräumt werden
Büros statt Kinder
Seit über zwei Jahren gibt es in Berlin Friedrichshain, Boxhagener, Ecke Kreutzigerstraße einen Abenteuerspielplatz. Jeden Nachmittag tollen, werkeln bauen und spielen dort Dutzende von Kindern, doch nun soll der Spielplatz geräumt werden. Der neue Eigentümer, die Immobilienfirma Commercial GmbH, hat für die Zeit zwischen 1. und 11. 12. einen Antrag auf Räumung gestellt. Heute nun werden verschiedene Bezirksverantwortliche ab 8 Uhr mit den Kindern und Jugendlichen des Spielplatzes diskutieren.
Vor Ort: Neue Impulse für Landwirtschaft im früheren Orangenhain Nikaraguas
Villa 15 de Julio setzt auf ökologischen Anbau
Wer auf der Landstraße aus der westnikaraguanischen Stadt Chinandega hinausfährt, trifft am Kilometer 169 auf das Städtchen Villa 15 de Julio. Der Ort besteht vorwiegend aus ärmlichen Häusern und notdürftig zusammengezimmerten Hütten. Feste Straßen gibt es dort nicht. Das bedeutet Staub in der Trockenzeit, in der Regenzeit versinkt alles im Schlamm.
Bei den "Zwischenwahlen" in den USA geht es heute um Kongreßsitze und Gouverneursposten – und was macht das "andere" Amerika?
Abu Jamal – 12 Jahre Todeszelle
Über revolutionäre Organisationen in den USA ist wenig bekannt. Insgesamt sitzen in jenem Land jedoch über 200 politische Gefangene in Gefängnissen. Ihre Existenz wird öffentlich geleugnet, und sie müssen mit viel drakonischeren Strafen rechnen als Kriminelle.