IDENTITÄT III - Verortung: Comuna im Aufbau

14.1.2011, Wien (A), 19:00 Uhr

FOTOGALERIE WIEN. Verein zur Förderung künstlerischer Fotografie und neuer Medien

Comuna im Aufbau

Film und Diskussion mit Oliver Ressler

In ihrem Film Comuna im Aufbau untersuchen Oliver Ressler und Dario
Azzellini Formen der Selbstorganisation in Venezuela in zwei Armenvierteln
in Caracas und einer sogenannten ‚kommunalen Stadt in Planung’ auf dem Land
– ein partizipatorischer Prozess, an dessen Ende ein neuer Sozialismus
stehen könnte. Die aktuell 30000 kommunalen Räte (Consejos Comunales)
ermöglichen es den beteiligten Menschen, über die Zukunft und die Details
der lokalen Infrastruktur in ihrem Umfeld selbst aktiv zu entscheiden. Der
Film zeigt auf, wie trotz zahlreicher Hindernisse eine direkte Demokratie zu
einer deutlichen Verbesserung der Lebensbedingungen führen kann.

Währinger Straße 59/WUK, A - 1090 Wien

 

Im Rahmen von:

IDENTITÄT III - Verortung, Internationale Gruppenausstellung
14. Dezember 2010 – 31. Jänner 2011

Eröffnung: 13. 12. 2010.

Mit: DARIO AZZELLINI (I/D), GIANMARIA GAVA (I/A), ORIT ISHAY (IL), JULIA MÜLLER-MAENHER (D), OLIVER RESSLER (A), TIM SHARP (SCT/A), CHRISTIAN WACHTER (A)

„Was konstituiert Identität heute?“, fragt das kuratorische Team der Fotogalerie Wien anlässlich des Themenschwerpunkts für das Jahr 2010. Die dreiteilige Ausstellungsserie fokussiert Identität der Gegenwart in ihrer pluriformen wie prozessualen Gestalt, ebenso wie die gezeigten künstlerischen Positionen die gleichsam unabschließbaren und vor allem uneindeutigen Facetten der Identitäten heutiger spätmoderner Subjekte widerspiegeln: Die KünstlerInnen visualisieren, wie die miteinander verwobenen Ausformungen personaler und kollektiver Identitäten zwischen Selbst- und Fremdbestimmung paradox changieren.


Für die Abschlussausstellung IDENTITÄT III – Verortung hat das kuratorische Kollektiv der Fotogalerie Wien künstlerische Positionen eingeladen, die sich mit der Verortung des Subjekts in der Spätmoderne kritisch auseinandersetzen. Während in der frühen Moderne kollektive Identitäten ein sicheres Bezugssystem bereit hielten, in denen die individuellen Identitäten ihren Platz kannten, erfuhren ehemals stabilisierende Rahmenbedingungen wie Klasse, Nation, Ethnie, Kultur, Religion oder Geschlecht in der Spätmoderne Auflösungstendenzen. Aus der gegenwärtigen Sehnsucht nach Verortung spricht ein Bedürfnis, ein Gefühl von Zugehörigkeit und sozialer Anerkennung zu erleben. Denn die spätmoderne, (post)postkoloniale Welt steht infolge der Globalisierung unter dem Einfluss eines entgrenzten Welthorizonts, in welchem zusätzlich die Mediatisierung normierend auf Identität wirkt. Solche gesellschaftlichen Individualisierungs- und Pluralisierungsprozesse münden in eine Destabilisierung und Fragmentierung von Identitäten. Stärker denn je tritt dabei die Bedeutung von Machtgefügen in den Vordergrund, in denen sich die Frage von Zugehörigkeit als Kampf um Inklusion und Exklusion bisweilen drastisch abzeichnen.

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Veranstaltungsort:
FOTOGALERIE WIEN | Währinger Straße 59/WUK | 1090 Wien | Austria
http://www.fotogalerie-wien.at