Interview mit Miguel Sandoval
Die sozialen Bewegungen und die Wahlen
Miguel Sandoval arbeitet als Berater von CALDH, des Zentrums für juristisches Vorgehen in Menschenrechtsfragen, das u.a. die Klagen führt gegen die für schwere Menschenrechtsverbrechen verantwortlichen guatemaltekischen Politiker und Militärs, von denen viele, wie etwa der grausame Ex-Diktator Ríos Montt, nach wie vor in der
guatemaltekischen Politik aktiv sind. Als langjähriges Mitglied der Guerilla URNG war Sandoval Teil der Verhandlungskommission und am Abschluss des Friedensabkommens 1996 beteiligt. 1997 trat er aus der in eine Partei umgewandelten URNG aus, da er zu einem Minderheitenflügel gehörte, der auf die Stärkung der sozialen Bewegungen setzte. So sollte der notwendige Druck erzeugt werden, um die Durchsetzung der ausgehandelten Abkommen zu forcieren. Allerdings setzte sich eine Mehrheit durch, die der Ansicht war, die Realisierung der Abkommen habe in einer Situation des ”sozialen Friedens” höhere Chancen. Seit 1997 hat Miguel Sandoval zahlreiche soziale Kämpfe begleitet und an ihnen teilgenommen.
Im Folgenden ein Ausschnitt aus einem Interview, das Dario Azzellini mit Miguel Sandoval geführt hat.