Perspektiven auf den Roten Oktober: Einhundert Jahre Russische Revolution 1917
Dario Azzellini: Bilanz und Perspektiven der Rätediskussion im 20. Jahrhundert
Die Russische Revolution vom Oktober/November 1917 hat nicht nur das 20. Jahrhundert im Allgemeinen, sondern auch die politische Theorie und Praxis der Linken in besonderer Weise nachhaltig geprägt.
Den hundertsten Jahrestag dieser Revolution nimmt die Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Anlass, sowohl die Geschichte wie die Gegenwart dieser Revolution in den Blick zu nehmen. Es sind zu diesem Zweck politische Intellektuelle aus der deutschsprachigen und internationalen Linken eingeladen, einen ebenso fachlich qualifizierten wie perspektivischen Blick auf die weltgeschichtlichen Dimensionen und Folgen des Roten Oktober zu werfen und zu fragen, was dies für heutige politische Diskussionen bedeutet.
Programm
Freitag, 3.11., 19 Uhr: Eröffnung des Kongresses
Das Erbe Lenins: Unausschlagbar, unannehmbar
Podiumsgespräch mit Tariq Ali (London) und Michael Brie (Berlin)
Samstag, 4.11., 10 Uhr: Einlass, Markt der Möglichkeiten
10:30 - 12:30 Uhr
- Eröffnung: Florian Weis (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
- Keynote von Jodi Dean (New York): The Red October and the idea of communism yesterday and today
- Keynote von Boris Kagarlitzki (Moskau): Past and Presence of Revolution in Russia
12:30 - 13:30 Uhr: Mittagspause
13:30 - 15:30 Uhr: Panelblock I
Globale Folgen der Oktoberrevolution
- David Mayer: Mächtig marginal: Die Kommunistische Internationale und Lateinamerika
- Reiner Tosstorff: Westeuropa im Schatten der Russischen Revolution
- Felix Wemheuer: Eine Alternative zur Nation? Der Einfluss der sowjetischen Nationalitätenpolitik auf den chinesischen Kommunismus
- Georgi Mamedow: October Revolution in Central Asia: Legacy and Contemporary Politics
Lesarten des Roten Oktober (I)
- Wladislaw Hedeler: Zwischen Demokratie und Revolution: Menschewiki vs. Bolschewiki
- Uli Schoeler: Die österreichischen Sozialdemokraten und die russische Revolution
- Philippe Kellermann: Die internationale anarchistische Bewegung und der Bolschewismus
- Gisela Notz: Die Frauen der russischen Revolution und ihre Impulse für die Feminismen des 20. Jahrhunderts
15:30 - 16 Uhr: Kaffeepause
16 - 17:30 Uhr: Panelblock II
Auf dem Weg zum «Neuen Menschen»?
- Marcel Bois: Die Kunst der Revolution. Russische Avantgarde im jungen Sowjetstaat
- Oksana Bulgakowa: Filmische Modelle des sowjetischen Menschen in der Avantgarde
- Ludmila Bulawka-Buzgalina: The Soviet People: Hero? Übermensch? Party Conformist?
Staat und Ökonomie im Übergang
- Alex Demirovic: Demokratie und Räte
- Dario Azzellini: Bilanz und Perspektiven der Rätediskussion im 20. Jahrhundert
- Judith Dellheim: Über Neue Ökonomische Politik und Commons
18 Uhr: Supper mit Videostatements RR17 around the world
19 Uhr: Preisverleihung des Münzenbergforums
Gewinner des diesjährigen Foto-, Film- und Collagewettbewerbes zum Thema: «Was nützen Ihnen die Tatsachen? Wenn Sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen!»
Sonntag, 5.11., 9:30 Uhr: Einlass
10 - 11:30 Uhr:
- Keynote von Bini Adamczak (Berlin): Postrevolutionäre Depression und bolschewistische Utopie
- Keynote von Marcel van der Linden (Amsterdam): Rückblick auf den realen Sozialismus im 20. Jahrhundert
11:30 - 12 Uhr: Kaffeepause mit kleinem Imbiss
12:00 – 13:30 Uhr: Panel
Lesarten des Roten Oktober II
- Renate Hürtgen: Die Russische Revolution aus den nach-revolutionären Gesellschaften heraus verstehen
- Christoph Jünke: Die Geburt des sozialistischen Humanismus aus dem Geiste des Antistalinismus
- Beat Ringger: Kann der Mensch überhaupt sozialistisch?
Unmittelbar im Anschluss: Abschlussdiskussion mit Christoph Jünke und Uwe Sonnenberg
Rosa-Luxemburg-Stiftung | Franz-Mehring-Platz 1 | Berlin | Deutschland