2-3/19 Putschversuch in Venezuela & mehr

http://www.azzellini.net - facebook: Dario Azzellini

Feb/März 2019, Newsletter Dario Azzellini auf Deutsch - 1.711 Abos - 6-8 Mal im Jahr

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0. Vorher - Putsch in Venezuela

1. Neue Bücher (Deutsch, Englisch, Türkisch):

"Vom Protest zum sozialen Prozess. Betriebsbesetzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung". VSA: Verlag, eine Flugschrift. Hamburg. April, 2018.

"The Class Strikes Back. Self-Organised Workers’ Struggles in the Twenty-First Century," Haymarket, January 2019

"Bizi Temsil Edemezler! Yunanistan'dan Occupy'a Demokrasinin Yeniden İnşası". Istambul: Amara Yayıncılık. Temmuz, 2018. 

2. Journal- und Buchbeiträge (Deutsch, Englisch, Spanisch)

3. Videos und Audios: (Englisch, Spanisch)

4. Interviews und Journalistische Artikel (Englisch)

5. Rezensionen (Deutsch, Englisch, Spanisch)

6. Termine (Berlin; Mannheim, DE)

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0. Vorher

Hallo!

Für alle Berliner*innen: Der Film "Occupy, Resist, Produce - Scop Ti" wird am Do 31. Januar 2019, 19:00 Uhr im Zielona Góra gezeigt (Siehe 6).

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US-geführter Putschversuch in Venezuela

In Venezuela ist ein von den USA geführter Putschversuch im vollen Gange. Am 23. Januar ernannte sich der bis dato weitgehend unbekannte Oppositionspolitiker Juan Guaidó selbst zum Präsidenten Venezuelas. Wie mittlerweile bekannt wurde, handelte er auf Drängen der US-Regierung. Der Putsch wurde in Geheimgesprächen mit der Anwesenheit Gesandter der kolumbianischen Regierung in den USA vorbereitet. Auf die Selbsternennung Guaidós erfolgte die sofortige Anerkennung durch die US-Regierung und die kanadische Regierung. Auch die rechtsextremen Regierungen in Brasilien und Kolumbien, sowie die rechte Regierung in Argentinien erklärten sofort ihre Anerkennung Guaidós als Präsident. Diverse EU-Regierungen, darunter auch Deutschland, Frankreich und Spanien haben Guaidó Unterstützung zugesagt und Maduro ein Ultimatum gestellt innerhalb von acht Tagen Neuwahlen auszurufen.

Jenseits dessen wie die Regierung Maduros in Venezuela eingeschätzt wird, sollte klar sein, dass es sich hierbei um einen US-Putsch handelt, um auch in Venezuela eine rechte Regierung an die Macht zu bringen. Die Selbsternennung Guaidós hat keinerlei legale oder verfassungsrechtliche Grundlage.

Eingefädelt wurde der Putsch von Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo, des rechtsextremen Senator Marco Rubio und dem nationalen Sicherheitsberater John Bolton. Letzterer gab in einem TV-Interview am 26. Januar auch unumwunden zu es gehe darum US-amerikanischen Öl-Konzernen die Hoheit über das venezolanische Erdöl zu geben. 

Jenseits allen Geredes von Demokratie, das von den meisten Medien und den Regierungen, die den Putsch unterstützen, verbreitet wird, geht es in Venezuela und geopolitische Interessen und den Zugriff auf immense Ressourcen. Venezuela verfügt über die weltweit größten Ölvorkommen, die zweitgrößten Goldvorkommen, die wahrscheinlich zweitgrößten Coltan-Vorkommen, die achtgrößten Gasvorkommen, hinzu kommen umfangreiche Vorkommen seltener Erden, diverser Erze, Diamanten und Wasser.
Ganz im Sinne der US-üblichen „Demokratisierung“ ernannte Außenminister Pompeo dann auch Elliott Abrams zum Gesandten der US-Regierung für die Demokratisierung Venezuelas. Abrams war in die Unterstützung zentralamerikanischer Todesschwadrone in den 1980ern verwickelt und wurde aufgrund seiner Verwicklung in die Iran-Contra Affäre (Waffen und Drogendeals und -schmuggel zur Unterstützung der Contra in Nicaragua) rechtsgültig verurteilt. Er wurde von Präsident George H.W. Bush begnadigt und schwang sich zum lautstarken Vertreter des Irakkrieges auf.  Nun kann sich jeder selbst einen Reim darauf machen, wie eine von den USA angestrebte „Demokratisierung“ aussieht.

Die Rechnung ist bisher nicht aufgegangen

Die Falken der US-Regierung hatten ein Szenario im Kopf bei dem sich das Militär Venezuelas nach der Anerkennung Guaidós durch die USA von Maduro abwendet und ein Aufstand ausbricht. Wie realistisch die Erwartungen waren und ob die Pompeo & Co selbst daran geglaubt haben, sei mal dahingestellt. Das Szenario ist jedenfalls nicht eingetreten. Das Militär in Venezuela hat sich komplett hinter die Regierung Maduro gestellt, größere Proteste gab es sowohl von der Opposition wie auch von der Bevölkerung, die den Putsch ablehnt. Dabei kam es zu etwa 30 Toten und 700 Festnahmen. Ein Aufstand blieb aus. In Venezuela herrscht mittlerweile angespannte Ruhe in der die meisten Menschen ihrem gewöhnlichen Tagessgeschäft nachgehen. Auch in der Opposition ist das Vorgehen Guaidós umstritten. Mehrere Oppositionsvertreter, wie etwa die Leitung der Partie MAS oder der historische Oppositionelle Claudio Fermín haben sich dagegen ausgesprochen.

Entgegen der allgemein gegenwärtigen Propaganda der international „völlig“ isolierten Maduro-Regierung gelang es den USA und Kanada nicht einmal in der sonst eher US-hörigen Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) eine Mehrheit für die Anerkennung Guaidós zu erzielen. Auch die Bemühungen im UN-Sicherheitsrat scheiterten. Nicht nur Russland und China legten ein Veto ein, auch die Mehrheit der vertretenen Länder folgte den USA nicht. Außer Paraguay (das die Gelegenheit der Stunde nutzte, da es hohe Schulden bei Venezuela hat) und den USA brach kein Land die diplomatischen Beziehungen ab. Russland und China verurteilten den US-geführten Putschversuch, warnten die USA eindringlich vor einer Intervention und bekräftigten ihre Anerkennung der Maduro-Regierung. Dies geschah sicher nicht aus ausufernder Sympathie für Maduro, sondern aufgrund handfester geostrategischer Interessen und der umfangreichen Investitionen, die beide Länder in Venezuela vorgenommen haben. 

Weitere Eskalation

Die USA setzen nun weiter auf eine Eskalation der Verhältnisse. Auf die Ausweisung der US-Diplomaten in Venezuela reagierte die US-Regierung mit der Erklärung das Personal bleibe dort, da Maduro nicht die Hoheit besitze es auszuweisen. Es handelt sich wohl um den Versuch der US-regierung eine Reaktion Venezuelas zu provozieren, um Konsequenzen, wie etwa ein militärisches Vorgehen, zu rechtfertigen. Am Montagabend verkündete die US-Regierung die Konten mit sieben Milliarden US-Dollar des venezolanischen staatlichen Ölkonzerns PDVSA und der Raffinerien des Subunternehmens Citgo in den USA zu sperren und nur noch Operationen zuzulassen bei denen die erwirtschafteten Devisen auf ein Sperrkonto gehen. Citgo ist die wichtigste Devisenquelle Venezuelas, doch die USA hatten bereits vor geraumer Zeit eine Rückführung der erwirtschafteten Devisen nach Venezuela verboten. Großbritannien weigert sich 1,2 Milliarden US-Dollar in Gold, die Venezuela in GB gelagert hat, an Venezuela auszuzahlen. Damit soll die ohnehin desolate wirtschaftliche Situation des Landes weiter zugespitzt werden, um einen Sturz der Regierung voranzutreiben. Mexiko und Uruguay haben sich als Vermittler angeboten um in Gesprächen zwischen der Regierung und Opposition eine Lösung zu suchen. Die venezolanische Regierung hat das Angebot bereits angenommen. 

Wie geht es weiter?

Eine Kristallkugel habe ich leider auch nicht. Zunächst einmal ist festzustellen, dass die venezolanische Regierung Zeit gewonnen hat und die Pläne der US-Regierung bisher nicht aufgegangen sind. Es ist vorstellbar, dass die venezolanische Regierung die für 2020 anstehenden Wahlen der für illegitim und illegal erklärten Nationalversammlung vorzieht und in 2019 abhält. Ob das der Opposition und den Scharfmachern in den USA und der EU ausreichen wird ist mehr als zweifelhaft. Es ist auch vorstellbar, dass Kolumbien oder Brasilien eine Militäraktion einleitet. Der kolumbianische Präsident Duque weil er im eigenen Land mit der Rücken zur Wand steht und selbst die UNO festgestellt hat, dass es zu systematischen Morden an Basisaktivist*innen kommt (fast 200 im Jahr 2018, 37% mehr als noch 2017) und Zusagen aus dem Friedensabkommen mit der FARC nicht eingehalten werden und sich Ex-FARC Guerilleros zunehmen wieder bewaffnen, während die Verhandlungen mit der ELN abgebrochen wurden. Der brasilianische Präsident Bolsonaro hingegen könnte eine Militärintervention in Venezuela für eine national-faschistische Mobilisierung nutzen, um seine Position zu stärken. Die problematische Lage Trumps hingegen macht auch die US-Regierung zu einem schwer vorhersehbaren Akteur. Die juristische Schlinge um Trumps Hals wird immer enger. Der Handelskrieg mit China, die Haushalsblockade und die veränderten Mehrverhältnisse haben seine geplante Politik deutlich erschwert, Erfolge hat er kaum vorzuweisen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein US-Präsident seine Rettung in einem Krieg sucht.

Jenseits der katastrophalen Folgen für Venezuela und eines absehbaren Blutbades, könnte eine Militärintervention in Venezuela auch dramatische Folgen auf globaler Ebene haben. Sie würde nicht Lateinamerika in eine dunkle Phase der Dominanz rechtsextremer Regierungen stoßen und jede Perspektive auf friedliche Optionen einer souveränen Politik zerstören. Sie könnte auch weltweite Folgen haben. Wenn die USA oder ihre regionalen Statthalter militärisch in Venezuela intervenieren, könnten Russland und China entweder direkt eingreifen oder es ihnen im Sinne eines Interessensausgleiches in anderen Weltregionen gleichtun.

Eine Positionierung einer Linken – ebenso wie jeder Kraft, die sich demokratisch nennt, oder aus reiner Vernunft eine schwer einschätzbare Eskalation aufhalten will - kann nur lauten sich mit aller Macht gegen die von den USA, der EU und den rechten bis rechtsextremen Regierungen Lateinamerikas forcierte gewaltsame Lösung in Venezuela entgegenzustellen.
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Der Film "Occupy, Resist, Produce - Scop Ti" - über die Beutelteefabrik in Südfrankreich, steht mit deutschen, englischen und spanischen UT zur Verfügung! (siehe 3).  Bei Interesse an einer Aufführung bitte bei mir melden. 

Er ist auch in der Kunsthalle Mannheim, gemeinsam mit den anderen 3 Filmen der Reihe als 4-Kanal-Installation zu sehen, im Rahmen der Ausstellung: KONSTRUKTION DER WELT: KUNST UND ÖKONOMIE - 1919-1939 UND 2008-2018 zu sehen. Die Ausstellung wurde bis Anfang März verlängert (Siehe 6)

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Ich suche auch noch nach Rezensent*innen für meine Buchneuerscheinungen. Darunter "Vom Protest zum sozialen Prozess. Betriebsbesetzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung" (VSA-Verlag). Mehr dazu unter Punkt 1 und eine Rezension unter Punkt 5. Bei Interesse  bei mir melden.

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Beste Grüße,

Dario

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1. Neue Bücher (Deutsch, English und Türkisch)

Dario Azzellini: "Vom Protest zum sozialen Prozess. Betriebsbesetzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung". VSA-Verlag, eine Flugschrift. Hamburg. März 2018 / EUR 12.80

Leseprobe: Einleitung und Inhaltsverzeichnis

www.vsa-verlag.de-Azzelini-Vom-Protest-zum-sozialen-Prozess.pdf

Betriebsbesetzungen mit dem Ziel der Produktion in Selbstverwaltung sind seit der Jahrtausend­wende aus Lateinamerika, vor allem aus Argentinien, bekannt. Im Laufe der aktuellen Krise haben Beschäftigte auch in Europa und Nordamerika erfolgreich Besetzungen von Betrieben durchgeführt, die von der Schließung bedroht waren. Sie zeigen nicht nur auf, wie in Zeiten der Defensive der Arbeiter*innenbewegung und Gewerkschaften offensive Kämpfe geführt werden können, sie bieten auch praktische Lösungen und zugleich eine konkrete Utopie an. Der Betrieb wird demokratisiert, Produktion, Arbeitsprozess und soziale Beziehungen verändern sich, und die Ware Arbeitskraft wird in Richtung Commons transformiert. Dabei sehen sich die Arbeiter*innen mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, für die es keine vorgefertigten Antworten gibt. Die Tatsache, dass die ehemals Beschäftigten – jenseits ihrer vorherigen politischen Orientierung – zusammenkommen und im Kampf solidarische Erfahrungen sammeln, unterscheidet diese Betriebe auch grundsätzlich von traditionellen Genossenschaften. Mit all ihren Widersprüchen zeigen sie auf, wie ein Weg zur Emanzipation der Arbeit und zu einer anderen Gesellschaft aussehen könnte.

https://www.vsa-verlag.de/nc/detail/artikel/vom-protest-zum-sozialen-pro...

www.azzellini.net/buecher-von-dario-azzellini/vom-protest-zum-sozialen-p...

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Dario Azzellini and Michael G. Kraft (Eds.): The Class Strikes Back. Self-Organised Workers`Struggles in the Twenty-First Century. Haymarket, January 2019. US$ 28 (and now US$19.60

"The Class Strikes Back" examines a number of radical, twenty-first-century workers’ struggles. These struggles are characterised by a different kind of unionism and solidarity, arising out of new kinds of labour conditions and responsive to new kinds of social and economic marginalisation. The essays in the collection demonstrate the dramatic growth of syndicalist and autonomist formations and argue for their historical necessity. They show how workers seek to form and join democratic and independent unions that are fundamentally opposed to bureaucratic leadership, compromise, and concessions.

Specific case studies dealing with both the Global South and Global North assess the context of local histories and the spatially and temporally located balance of power, while embedding the struggle in a broader picture of resistance and the fight for emancipation.

https://www.haymarketbooks.org/books/1198-the-class-strikes-back
http://www.azzellini.net/en/buecher-von-dario-azzellini/class-strikes-back

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Dario Azzellini ve Marina Stirin: "Bizi Temsil Edemezler! Yunanistan'dan Occupy'a Demokrasinin Yeniden İnşası". Istambul: Amara Yayıncılık. Temmuz, 2018, sayfalar 312. 

David Harvey'in önsözünü yazdığı bu çalışma, Yunanistan, Türkiye, Arjantin ve ABD gibi farklı lokasyonlarda, kitlesel protesto hareketleri nihayetinde demokrasinin ne anlama gelmesi gerektiği sorusunu gündeme getiriyor. Occupy da dâhil olmak üzere bu yatay hareketler, devrimci sosyal değişimin temeli olarak katılımcı demokrasiyi uygulama rolünü üstlenmekte ve bunu talep etmekte.

Uluslararası düzeyde iki aktivist-aydın tarafından kaleme alınan ve İspanya, Venezüella, Arjantin, ABD, Türkiye ve diğer noktalardaki hareket katılımcıları ile yapılan geniş çaplı röportajlara dayanan bu kitap, meclislerin, doğrudan demokrasi forumlarının ve yeni hareketler ile savunulan örgütsel biçimlerin geniş bir portresi olmasının yanı sıra, Atina'dan Zuccoti Park'a kadar geçen tarihsel süreçte doğrudan ve katılımcı demokrasinin analitik yapısını inceliyor. Ayrıca bu yeni hareketler, liberal demokrasinin günümüzde veya daha öncesinde demokratik olmadığının da altını çiziyor.

http://www.azzellini.net/node/3081

http://www.amarayayincilik.com/urun/bizi-temsil-edemezler/

Türkische Übersetzung von: "They can't represent us" (http://www.azzellini.net/node/2745) und: "This is a process not a protest" (http://www.azzellini.net/akademische-veroeffentlichungen/%E2%80%9E-proce...)

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2. Akademische Artikel: Journal- und Buchbeiträge (Deutsch, Englisch und Spanisch)

Dario Azzellini (2019): "Wir können auch anders. Räte, Arbeiterkontrolle und Selbstverwaltung am Arbeitsplatz". In: Demirovic, Alex (Hrsg.): Wirtschaftsdemokratie neu denken. Westfälisches Dampfboot. 297-315.

"Die Forderung nach Wirtschaftsdemokratie war eine Initiative der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in den 1920er Jahren. In der Bundesrepublik wurde dieser Impuls vor allem in die unterschiedlichen Formen der Mitbestimmung in der verarbeitenden Industrie umgesetzt. Daneben gibt es die Praktiken der Genossenschaften, der Kooperativen und der Selbstverwaltung. Die Veränderungen der Unternehmen, die veränderten Bedingungen der Lohnarbeit, die Autonomiewünsche und Subjektivierungsformen der Lohnabhängigen, die ökologischen Zerstörungen ebenso wie die Aushöhlung der Demokratie drängen zu einer demokratischen Gestaltung wirtschaftlicher Entscheidungsprozesse. Die Beiträge resümieren Erfahrungen und bemühen sich darum, Wirtschaftsdemokratie in einem anspruchsvollen Sinn zu aktualisieren. Es schreiben Roland Atzmüller, Dario Azzellini, Martin Beckmann, Richard Detje, Andreas Fisahn, Gisela Notz, Frank Nullmeier, Bernd Riexinger, Harald Wolf u.a."

Buch beim Dampfboot-Verlag: https://www.dampfboot-verlag.de/shop/artikel/wirtschaftsdemokratie-neu-d...

Inhalt: https://www.dampfboot-verlag.de/filepool/getfile/dampfboot/?datei=/datei...

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Dario Azzellini (2018): "The Legacy of Workers’ Councils in Contemporary Social Movements."  In: Muldoon, James (ed.): Council Democracy. Towards a Democratic Socialist Politics. Routledge. 228-248.

„The return to public assemblies and direct democratic methods in the wave of the global "squares movements" since 2011 has rejuvenated interest in forms of council organisation and action. The European council movements, which developed in the immediate post-First World War era, were the most impressive of a number of attempts to develop workers’ councils throughout the twentieth century. However, in spite of the recent challenges to liberal democracy, the question of council democracy has so far been neglected within democratic theory. This book seeks to interrogate contemporary democratic institutions from the perspective of the resources that can be drawn from a revival and re-evaluation of the forgotten ideal of council democracy.“

http://www.azzellini.net/node/3093

https://www.routledge.com/Council-Democracy-Towards-a-Democratic-Sociali...

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Dario Azzellini: "The Commune in Venezuela: A Utopian Prefiguration". In: Latin American Utopias: Past and Present. Edited by Juan Pro. Sussex Academic Press. 235-261.

"In an age in which fears about the future predominate (in the form of dystopias, ecological catastrophes and terrifying Sci-Fi scenarios), utopia is reappearing as the bearer of hope for the fate of humanity. Latin America has historically been a fertile ground where utopian projects, movements and experiments could take root and thrive, and this constitutes one of the region's major contributions to world history."

http://www.sussex-academic.com/sa/titles/latin_american_studies/pro.htm

PDF-Datei mit Index und Bucheinführung verfügbar: https://utopia.hypotheses.org/1027 

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Charles Umney (University of Leeds), Dario Azzellini (Cornell University) and Ian Greer (Cornell University): The limits of the “platform economy”: why haven’t platforms taken over live music? / Centre for Employment Relations, Innovation and Change, 16.01.19

„It is often assumed that the “platform economy” is in the ascendancy, and is taking over more and more economic sectors. Because of this, much research on the matter has focused on characterising and evaluating this change: what are the relative advantages and disadvantages of this kind of work compared to more “traditional” jobs? Should we be optimistic or pessimistic about it? Hence, most current research has looked at the experience of workers in industries which are already highly “platformised” (such as ride sharing, food delivery, or clickwork).“ 

http://www.azzellini.net/node/3130

https://cericleeds.wordpress.com/

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Dario Azzellini (2019): “¡Ocupar, resistir, producir! La crisis actual y las recuperaciones de empresas recuperadas por sus trabajadores en Europa.” En: Michelini, Juan J. (Ed.) La metrópolis creativa: innovación social y espacios de resistencia en el Sur de Europa y  América Latina. Madrid: Catarata. 156-182.

„A lo largo de las dos últimas décadas la noción de innovación social ha venido adquiriendo un creciente interés en relación con el desarrollo urbano, interés que parece haberse afirmado en el contexto de la crisis desatada en 2007 y su impacto en términos de pobreza, vulnerabilidad, exclusión social y desigualdad. (…) En el momento actual las prácticas alternativas, colaborativas, comunitarias e innovadoras se multiplican y se diversifican, dando lugar a experiencias sustanciales desde el punto de vista del cambio social en distintos puntos del planeta. Sin embargo, esta acción colectiva, que ha permitido tejer numerosos puentes entre los países del Sur y el Norte global, ha generado un debate centrado geográficamente en Europa occidental y Canadá, siendo prácticamente ignorados tanto los países de Europa meridional como los de América Latina. Este volumen cubre, pues, este hueco, que da comienzo con un análisis inicial de carácter teórico, seguido de experiencias socialmente innovadoras en el mundo del trabajo, del hábitat, la educación y las finanzas solidarias.“

http://www.azzellini.net/books/book-entries

https://www.catarata.org/libro/la-metropolis-creativa_89101/ 

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“La guerra ha llegado a ser la forma de hacer economía y no la interrupción de la economía”. Darío De Benedetti. Diferencia(s). Revista de teoría social contemporánea, Vol. 1, No. 6 (2018). P. 113-130.

Dario Azzellini: „… estudiando Colombia y el narcotráfico llegué a analizar el narcotráfico como un modelo posfordista de producción y comercialización. Es decir, con todos los elementos que tiene el posfordismo del just in time: la externalización, la fragmentación de las cadenas productivas, etc. De ahí empecé a estudiar más todo ese proceso posfordista en la economía legal, y de ahí otra vez regresé a los cambios en la conducción de guerra, como también un desarrollo posfordista neoliberal, que implica cambios sustanciales sobre cómo hay que entender la guerra y de cómo funciona.“ 

http://www.revista.diferencias.com.ar/index.php/diferencias/article/view...

http://www.azzellini.net/node/3106

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3. Videos und Audios (Englisch und Spanisch)

"Occupy, Resist, Produce - Scop Ti". 34 min. / Eng. u. Dt. UT. Ein Film von Dario Azzellini und Oliver Ressler. Release: Oktober 2018.

Scop Ti is located in the small town Gémenos near Marseille, in Southern France. The plant belonged to Lipton (Unilever) and produced herbal and fruit teas and the 120-year-old local French black tea brand Thé de l’Éléphant. In September 2010 Unilever decided to relocate production and machines to Poland, closed the plant and left 182 workers without their jobs. The workers immediately occupied their workplace, supported by the union CGT. Initially all 182 workers participated in the occupation; after three years 76 were still active. They demanded from Unilever to get the factory, the machines and the brand name Thé de l’Éléphant. They planned to build a cooperative, switch production to natural and organic herbal teas using mainly regional products. 

Continue reading : http://www.azzellini.net/node/3096

Der Film wird ab Oktober zur Verfügung stehen. Bei Interesse an einer Aufführung bitte bei mir melden.

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"V Seminario Internacional de Estudios Críticos del Desarrollo 2018". Unidad Académica de Estudios del Desarrollo. Universidad Autónoma de Zacatecas, 27 y 28 de septiembre 2018

Mesa IV "Economía social y solidaria / Desarrollo local y comunitario"

(Video 1): Introducción por Henry Veltmeyer y presentación de Dario Azzellini "Autogobierno local en Venezuela"

https://www.youtube.com/watch?v=jdfYFmWsdJo

http://www.azzellini.net/es/films/mesa-iv-economia-social-y-solidaria-de...

(Video 2): Debate con la participación de Darío Azzellini, Marcelo Vieta y Carlos Montaño. Moderador: Henry Veltmeyer

https://www.youtube.com/watch?v=4E_vNT_DYbE

http://www.azzellini.net/es/films/mesa-iv-economia-social-y-solidaria-de...

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4. Journalistische Artikel (Englisch)

Commons and Conflict. Dario Azzellini

AEPF Asia-Europe People's Forum, December 13, 2018

Talk at the Asia-Europe People’s Forum and transform! conference "Our Common Social Future," Barcelona, June 8-10, 2018 - 10 juni 2018

"Today, everyone is speaking about commons and ‘commoning’, everyone wants to build commons. The World Bank has a group which is supposedly ‘protecting and improving the global commons’ and it reaches out to the private sector to ‘advance common goods’. You can find texts on commons on the website of the European Union, banks organize seminars on the commons. Transnational companies tell us they are building the commons, big magazines declare that Uber is commoning cars, and that the “sharing economy” is a form of commoning....."

Continue reading:

http://www.azzellini.net/node/3118/edit

https://www.aepf.info/single-post/2018/12/14/Commons-and-Conflict

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Yes We Can: Worker-Owned Coops/  Linewaiters' Gazette, Vol. MM, No. 22, November 8, 2018. 4-5/ By Alison Rose Levy.

„Although not always designated by the term coop, “cooperation is anthropologically embedded in human beings. Cooperatives go back thousands of years. We wouldn’t have developed without them,” says Azzellini. Over the course of human history, “if humans had used today’s business norms and laws we wouldn’t have evolved beyond the state of Neanderthals. Humankind thrived because of cooperation,” he says. Azzellini points to numerous examples throughout human history—beginning with antique Greek mills and on through medieval times, when serfs and workers began “building networks of cooperation to resist the power of rich, commercial business and enterprises.“ 

http://www.azzellini.net/node/3110

https://www.foodcoop.com/wp-content/uploads/2018/11/lwg_2018_11_08_vMM_n...

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"What does class struggle mean today?". One Question in State of Nature Blog, 30th October 2018. Interviewers: Cihan Aksan And Jon Bailes

Dario Azzellini: „Class struggle, that is, the struggle between labour and capital, is not at all a concept that belongs to the past. In a world of growing inequality, it is a reality more pertinent than ever. A recent study has revealed that since 2008 the wealth of the richest 1% has been growing at an average of 6% a year, while the wealth of the remaining 99% of the world’s population has been growing by only 3%. By 2030, the world’s richest 1% will control nearly two-thirds of the world’s wealth.“

http://stateofnatureblog.com/one-question-class-struggle-today/

http://www.azzellini.net/node/3109

Übersetzung ins Spanische: http://www.azzellini.net/articles/journalistic

https://kritica.info/como-se-manifiesta-la-lucha-de-clases-en-el-siglo-xxi/

With responses from: Dario Azzellini; Cinzia Arruzza; Jeffery R Webber; Adam Hanieh; Shahrzad Mojab; Guilherme Leite Gonçalves; Immanuel Ness; Demet Şahende Dinler; Cenk Saraçoğlu; Justin Akers Chacón; María Pía Lara; Terrell Carver; Charles Umney; Raju J Das.

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5. Rezensionen (Deutsch, Englisch, Spanisch)

„Vom Protest zum sozialen Prozess“ (Buchbesprechung). Oya, erschienen in 50/2018 / Elisabeth Voß 

Dario Azzellini geht in seinem neuen Buch »Vom Protest zum sozialen Prozess – Betriebsbesetzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung« der Frage nach, ob es möglich ist, »im Kapitalismus ›anders‹ zu arbeiten und damit die Perspektive einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft jenseits des Kapitalismus aufzuzeigen und zu eröffnen«. Dafür untersucht er »Rückeroberte Betriebe unter Arbeiter*innenkontrolle« (RBAs) in Europa, im Nahen Osten, in Lateinamerika und den USA. Diese Betriebe unterscheiden sich von Kollektiven aus der Alternativbewegung und auch von Produktivgenossenschaften dadurch, dass sie aus Arbeitskämpfen entstanden sind, meist besetzt waren oder es bis heute sind und oft gegen Räumungsdrohungen durch die alten Eigentümer oder die Polizei verteidigt werden müssen.

https://oya-online.de/review/read/3055-vom_protest_zum_sozialen_prozess_...

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„The class strikes back: Self-Organized Workers’ Struggles in the Twenty-First Century“ (Book Review). Journal of Labor and Society, November 15, 2018 / Robert Ovetz

The path through decades of working class defeat is much discussed but little studied. Azzellini and Kraft's book The Class Strikes Back seeks to change that by helping to fill one of the most glaring holes in class analysis today. It offers a compilation of detailed analyses of workers organizing to shift the balance of power between capital and workers, or what is otherwise known as class composition, from 13 countries and nearly every continent. Everyone involved in and studying working class self-organizing needs to not only read this book but use it as a model for continuing this long overdue work.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/wusa.12367

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„Communes and Workers’ Control in Venezuela: Building 21st Century Socialism from Below“. Socialism and Democracy, 20 Nov 2018 / Babak Amini

This monograph presents the most detailed account available in English of communal councils and workers’ control initiatives in Venezuela that have evolved since the beginning of the Bolivarian Revolution in 1999. At a time when Venezuela is grappling with the most serious economic and political crisis that it has experienced since the turn of the century, understanding the transformative processes that the country has undertaken is crucial for anyone seeking to have an informed assessment of what Venezuelan experience signifies for the socialist project in the twenty-first century. 

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/08854300.2018.1508949?journa...

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„Poder Obrero. Autogestión y control obrero desde La Comuna hasta el presente“ (2017) - Darío Azzellini e Immanuel Ness (eds.). Polikracia, 21.11.2018 / Fidel Oliván Navarro

En este extenso repaso histórico, teórico y de casos sobre el control obrero de las fábricas y empresas han participado más de 20 autores de decenas de países, obteniendo como resultado la obra colectiva más exhaustiva y actual del tema. La perspectiva general es verdaderamente rigurosa, lo que no quita muchos comentarios críticos con las experiencias, los Estados y los actores que intervinieron en los procesos históricos que se analizan.

https://polikracia.com/libros-aprender-ciencias-sociales/

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6. Termine (Berlin; Mannheim, DE)

Zielona Góra: Politisches Café, Do 31. Januar 2019, 19:00 Uhr. Berlin

Solidarisch sein und Tee trinken – Film und Diskussion über die selbstverwaltete Teefabrik Scop ti bei Marseille(weniger)

Einst produzierten sie für Unilever, seit fünf Jahren für sich, die Teerebell*innen im südfranzösischen Gémenos bei Marseille. Über die Geschichte  von Scop-Ti und auch über die Probleme, als selbstverwaltete Fabrik auf dem kapitalistischen Markt bestehen zu müssen, informiert der Film „Occupy, Resist, Produce – Scop Ti“ von Dario Azzellini und Oliver Ressler. Im Anschluss berichtetet der Journalist Peter Nowak (http://peter-nowak-journalist.de/2015/10/27/der-eigene-tee/) über einen Besuch in der Fabrik. Zudem wird über das Projekt Union Coop (https://www.union-coop.org/) informiert, das Produkte aus selbstverwalteter Produktion vertreibt, unter Anderem den Tee von Scoop Ti.        

https://stressfaktor.squat.net/adressen.php?#anker_Zielona+G%C3%B3ra

http://www.azzellini.net/film/solidarisch-sein-und-tee-trinken-–-film-und-diskussion-ueber-die-selbstverwaltete-teefabrik-sco

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Kunsthalle Mannheim, 12 Okt 2018 - 03 März 2019

„Occupy, Resist, Produce“ / Eine 4-Kanal Videoinstallation von Dario Azzellini und Oliver Ressler. 131 min. (gesamt) 2014 – 2018  (RiMaflow, Officine Zero, Vio.Me. und Scop Ti)

Im Rahmen der Ausstellung: KONSTRUKTION DER WELT: KUNST UND ÖKONOMIE - 1919-1939 UND 2008-2018: „… verdeutlicht diese Themenausstellung erstmals den dramatischen Einfluss der Ökonomie auf die Kunst in einem weltweiten Vergleich und zeigt dies in der Gegenüberstellung zweier Epochen auf.“ (…)

„Die Wirtschaftskrise, die 2007-8 begann, führte zu massiven Entlassungen und hat tausende von Arbeiter_innen zurückgelassen, die sich nur wenig Hoffnung auf einen neuen Job machen konnten. Deren Antwort bringt Arbeiter_innenkontrolle zurück auf die Agenda in Europa. In den Jahren davor war die Besetzung und Rückeroberung von Fabriken ein Phänomen, das fast ausschließlich in Lateinamerika vorkam.  

Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, 68165, Deutschland

https://www.kuma.art/en/constructing-world-art-and-economy-1919-1939-and...

http://www.azzellini.net/ausstellung/„occupy-resist-produce“-eine-4-kanal-videoinstallation-von-dario-azzellini-und-oliver--0

 

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Dario Azzellini

www.azzellini.net                www.workerscontrol.net