Precarization
Progetto Moriana (1999-2000)
Moriana Europa - Rendere visibili gli invisibili
Un programma di ricerca-azione e di scambi di esperienze sul lavoro autonomo e precario in Italia, Francia, Germania e Spagna (Genova, Torino, Milano, Napoli, Valencia, Berlino e Parigi).
Consorzio Aaster (www.aaster.it):
Direttore del progetto: Aldo Bonomi
Gruppo di direzione scientifica: Paolo Barbieri, Aldo Bonomi, Claudio Donegá, Carlo Formenti, Marco Revelli, Enzo Rullani
Responsabile area di Berlino: Dario Azzellini
Breve riassunto Progetto Moriana - L’area metropolitana di Berlino
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Selbstständig Beschäftigte in Berlin
Wer sind sie - Motivation, soziale Sicherungen, Strategien und ihr Verhältnis zum Staat
Selbstständige Beschäftigung - Zwang oder freie Entscheidung.
Die Realität der selbstständigen Beschäftigung kann schwer auf ”Zwang oder freie Entscheidung” reduziert werden, da der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt, sehr unterschiedlich ist. Vor allem für MigrantInnen und viele Frauen sind die Chancen eine abhängige Beschäftigung mit angemessener Bezahlung und guten Bedingungen zu finden, geringer als für Deutsche Männer. Für den überwiegenden Teil der Interviewten, Migranten und Frauen eingeschlossen, stellt die Selbstständigkeit aber dennoch eine bewusste Wahl dar. Die meisten haben sie nicht auf Grund fehlender abhängiger Beschäftigung begonnen: sie haben Erfahrungen mit abhängiger Beschäftigung und sehen in der Selbstständigkeit mehr Freiheiten.
Selbstständig Beschäftigte in Berlin
Die selbstständige Arbeit: hard skills, soft skills, Netzwerke, reale Autonomie und Interessensvertretung
Hard skills versus soft skills
Die Verschiebung des Verhältnisses zwischen streng beruflich-technischen skills und den sozialen und kommunikativen skills ist eine der augenscheinlichsten Veränderungen der Arbeit. ”Arbeit verstanden als Kommunikation zwischen Leuten, als Gespräche zwischen Menschen, ist schon der entscheidende Arbeitsprozeß.”[1] So messen die Befragten fast aller Beschäfigungen – ausser einer nur formal selbstständigen – den sozialen Kompetenzen eine hohe Bedeutung zu. 85% sind der Ansicht, dass sich ihre Arbeit nicht ohne ausüben ließe: ”Der kommunikative Aspekt ist der wichtigste Aspekt meiner Arbeit ... ich glaube in fast jeder Arbeit, aber in meiner Arbeit ist der Aspekt absolut wichtig, um überhaupt arbeiten zu können.”[2] Nahezu zwei Drittel haben sogar Schwierigkeiten in der eigenen Tätigkeit eine klare Trennung von hard und soft skills vorzunehmen. 38% der bezeichnen die kommunikativen Kompetenzen sogar als bedeutender als die technischen. Die sozialen Kontakte verwandeln sich in soziales Kapital der Selbstständigen, die Unternehmer ihrer selbst sind: ”Ich würde sagen das Verhältnis Kontakte und berufliche Qualifikationen ist 50/50... wenn ich einen neuen Job suchen müsste, wären die Kontakte die Hälfte meines Kapitals. Für die Arbeit an sich sind sie auch entscheidend, die Arbeit die ich mache lebt davon.”[3]
Selbstständig Beschäftigte in Berlin
Die selbstständig Beschäftigten als Akteure
Im Bereich der Selbstständigkeit finden sich interessante und konkrete Formen gegenseitiger Unterstützung und Kollektivität. Dies steht im Widerspruch zu dem allgemeinen Bild der Selbstständigkeit als Herd des Individualismus und der Konkurrenz. Ein Großteil der Interviewten verfügt über ein ausgeprägtes soziales und politisches Bewusstsein und favorisiert kollektive und solidarische Arbeitsformen sowie entsprechende soziale Sicherungsmodelle.
Selbstständig Beschäftigte in Berlin
Lohnarbeit macht glücklich? Selbstständige sind Kapitalisten?
Das Arbeit und Produktion seit einigen Jahrzehnten einem rasanten Wandel in Form und Inhalt unterliegen ist schon ein Allgemeinplatz. Doch die Reaktionen der Linken auf diese Veränderungen sind meist erschreckend.