Chiapas
Im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas haben bewaffnete Aktionen indianischer Guerilleros 65 Tote gefordert/Ärmste Region stark politisiert
BlutigeSpur „revoltierender Kleinbauern“
Die zum Großteil deutschenAlternativtouristen in San Cristobal de las Casas staunten nicht schlecht, als am 1. Januar bewaffnete indianische Verbände die Stadt besetzten. Die indianischen Guerilleros, die sich als Angehörige des „Zapatistischen Nationalen Befreiungsheeres“ (EZLN) bezeichnen, drangen am Neujahrsmorgen in die in der mexikanischen Grenzregion zu Guatemala, Chiapas, gelegene Stadt ein, brannten den Justizpalast nieder, verwüsteten das Rathaus und verteilten Waren aus Supermärkten und Apotheken an die Bevölkerung.
Indianer-Guerrilla contra mexikanische Armee
Erben Zapatas
Sichtlich geschockt hat die mexikanische Regierung auf die Aktionen der neuen Indianer-Guerrilla im mexikanischen Süden reagiert. Dabei ist ihr Auftauchen eigentlich nicht sonderlich überraschend. Die über zwölf Millionen Mexikaner indianischer Abstammung sind Bürger zweiter Klasse in ihrem eigenen Land. Ihre Forderungen wurden bisher nie gehört, ihre Lebensweise wurde stets mißachtet.
Vor Ort: Schweres Los guatemaltekischer Bauern im mexikanischen Cieneguitos
Lagerleben als entwürdigender Dauerzustand
Im Flüchtlingslager Cieneguitos leben 329 Familien, insgesamt etwa 1.500 Personen. Das Lager befindet sich in der mexikanischen Region Chiapas, nahe der Grenzstadt Comitan. Für viele der Flüchtlinge in Cieneguitos ist die vermeintliche Übergangssituation zum Dauerzustand geworden. Wer jedoch ohne Sondergenehmigung außerhalb des Lagers angetroffen wird, dem droht die Abschiebung nach Guatemala. Zwar gibt es hier Werkstätten, in denen sowohl ausgebildet als auch produziert wird, doch die meisten der Flüchtlinge sind früher in der Landwirtschaft tätig gewesen.
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