Latin America

Interview mit Benjamín Anaya

Neozapatismus und Rockmusik

Benjamín Anaya, 40 Jahre, aus Mexiko-Stadt, ist Musiker. Er spielt als Gitarrist mit der Fusionrockgruppe Restos Humanos Fieles Difuntos und in der bekannteren Politrockband Salario Mínimo. Darüber hinaus ist er ein gefragter Studio- und Livemusiker. Beruflich ist Benjamín Anaya Vizedirektor der »Mexikanischen Tanzakademie«. Er hat zudem zahlreiche Artikel und Buchbeiträge veröffentlicht, das Buch Neozapatismo y Rock Méxicano und ist in der undogmatischen Linken Mexikos aktiv.

Interview mit Ana Elisa Osorio, Ministerin für Umwelt und Naturressourcen in Venezuela

Umweltrechte für alle

Der Ressourcenreichtum eines Landes birgt so manchen Sprengstoff. Das Erdölland Venezuela ist hierfür ein Paradebeispiel: Im Januar letzten Jahres machte das Land Schlagzeilen mit der Aussperrung der in der Erdölindustrie Beschäftigten. Im staatlichen Erdölkonzern PdVSA unternahmen höhere Angestellte Sabotageakte um die Regierung Chávez zu schwächen.

Interview mit Eduardo Samán vom venezolanischen "Autonomen Dienst für geistiges Eigentum"

"Intellektuelles Eigentum ist ein neokoloniales Herrschaftsinstrument"

Eduardo Samán war seit dem misslungenen Putsch gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez im April 2002 Vorsitzender des Autonomen Dienstes für Intellektuelles Eigentum (SAPI). Von Januar bis August dieses Jahres war der Pharmazeutiker zudem Mitglied der Verhandlungsgruppe zum Schutz des intellektuellen Eigentums im Rahmen der Verhandlungen um das Panamerikanische Freihandelsabkommen (ALCA/FTAA).

Zum Jahresanfang fanden auf der ganzen Welt Feiern zum zehnjährigen Jubiläum des zapatistischen Aufstandes in Chiapas statt

«Nur im Widerstand und der Rebellion...»

In der Schweiz bildete ein Fest im neu eröffneten Zürcher Infoladen Kasama (Militärstrasse 87a) den Höhepunkt der vielbesuchten Veranstaltungsreihe «Von Chiapas nach Davos». Hintergründe zum runden Geburtstag.

Die Feiern zum zehnten Jahrestag des zapatistischen Aufstandes im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas verliefen eher bescheiden. Einige hundert Delegierte aus den zapatistischen Dorfgemeinschaften und internationale Unterstützerinnen und Unterstützer nahmen an ihnen Teil. In der weltweiten Presse fand das Ereignis eher wenig Resonanz. Das war vor zehn Jahren noch anders.

Zwischen Opposition und CIA abgestimmte Terrorpläne

"Venezuela wird explodieren, auseinander fliegen!"

Ende Oktober 2003 legten Parlamentsabgeordnete der MRV (Bewegung V. Republik), der Partei des venezolanischen Präsidenten Chávez, der Presse Material vor, das die Existenz eines Terrorplans der Opposition gegen die Regierung und die Verwicklung des CIA beweisen soll. In einem Video sind Beamte der oppositionell geführten Stadtpolizei von Baruta und Chacao mit einigen Mitarbeitern der von "Sicherheitsunternehmen" und einem Angestellten der US-Botschaft, Ex-Army-Oberst Corri, zu sehen.

Radio Insurgente der EZLN geht auf Sendung

Rebellisches Radio aus Chiapas

Seit einiger Zeit ist in Chiapas das erste zapatistische Radio, Radio Insurgente, auf Sendung gegangen. Neben Informationsprogrammen und Musik, werden in diesem auch die Grundsätze der zapatistischen Ordnung in den autonomen Gemeinden übermittelt. Besonders die indigen Landbevölkerung in Chiapas soll mit dem Programm, das teilweise in Maya-Sprachen ist, angesprochen werden. Seit August 2003 gibt es auch den Versuch über Langwelle und Internet, den Rest der Welt zu erreichen.

Formen der Solidarität mit der EZLN

Aktive Globalisierung von unten

Von Anfang an hat die EZLN in Mexiko und international nach Verbündeten gesucht und zugleich versucht, Bewegungen anzuschieben. Schon der Aufstand hatte einen konkreten internationalen Anlass – den Start des Freihandelsabkommens NAFTA. Indianische Stimmen und Gewehre erhoben sich gegen den Neoliberalismus und durchkreuzten die Pläne des transnationalen Kapitals und ihrer nationalen Interessensvertreter.

Sechs Jahre nach dem Massaker von Acteál agieren Paramilitärs weiter

Blutige Weihnachten in Chiapas

Sechs Jahre nach dem Massaker an 45 Tzotzil-IndianerInnen durch regierungsnahe Paramilitärs in Acteál im Bundesstaat Chiapas bleiben die Hintermänner des Blutbades weitgehend ungestraft. Auch unter der Regierung von Vicente Fox kommt die Aufklärung nur schleppend voran. Bis heute sind Paramilitärs in Chiapas und anderen mexikanischen Bundesstaaten aktiv.

Massaker von Acteal 6 Jahre danach

Drahtzieher ungestraft

Auch sechs Jahre nach dem Massaker an 45 Tzotzil-Indianern durch regierungsnahe Paramilitärs sind die Hintermänner des Blutbades auf freiem Fuß. Am 22. Dezember 1997 hatten Paramilitärs das kleine Bergdorf Acteál im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestürmt und auf grausame Weise 45 Menschen ermordet. Alle Toten gehörten der pazifistischen Gruppe »Sociedad Civil Las Abejas« an. Die bewaffneten Anhänger der damals noch regierenden »Partei der Institutionellen Revolution« kamen gegen elf Uhr vormittags. Die Bewohner teilten in einer kleinen Holzkapelle gerade Kleidung vom Roten Kreuz auf ?

Auf der Schattenseite von Caracas. Unsicherheit, wie es nach der Unterschriftensammlung gegen Chávez weitergeht

»Plan B« und die Reaktion der Armen

Venezuela in diesen Tagen. Die Hälfte der Amtszeit von Hugo Chávez, des linksorientierten Präsidenten, ist abgelaufen, die Opposition besitzt verfassungsgemäß das Recht, ihn durch ein Volksbegehren in Frage zu stellen. Vier Tage blieben Zeit, um 2,4 Millionen Unterschriften zusammenzubekommen, vier Tage, um ein Referendum einzuleiten. Am Montag vergangener Woche war Deadline, termingerechtes Ende der Zeichnungsfrist. Eine unruhige Zeit mit ungewissem Verlauf stand bevor. Und steht weiter bevor.