Colombia
‘Narcoguerilla‘ und ‘Antidrogenkrieg‘
Kolumbien
Das wichtigste von der US-Regierung verwendete Argument für Militärhilfe an die kolumbianische Armee ist stets der Antidrogenkrieg und insbesondere die vermeintlichen Verbindungen der Guerilla zum Drogenhandel. Auch die aktuell in der Diskussion stehenden 1,6 Milliarden US-Dollar - die größte Militärhilfe, die Kolumbien jemals erhalten hat - sollen primär der Bekämpfung des Drogenhandels und -anbaus dienen. Wobei gleich hinzugefügt wird, eine Bekämpfung der Guerilla falle mit in die Aufgaben der Drogenbekämpfung, da die Guerilla in den Kokainanbau und -handel verstrickt sei.
Die Erfindung der kolumbianischen "Narcoguerilla" und der "Antidrogenkrieg"
Waffen gegen Koka
Das wichtigste von der US- Regierung verwendete Argument für die Militärhilfe an die kolumbianische Armee ist stets der Antidrogenkrieg, und insbesondere die vermeintlichen Verbindungen der Guerilla zum Drogenhandel. Auch die aktuell in der Diskussion stehenden 1,6 Mrd. US-Dollar - die größte Militärhilfe die Kolumbien jemals erhalten hat - sollen primär der Bekämpfung des Drogenanbaus und des Drogenhandels dienen. Der Kampf gegen die Guerilla fällt unter die Drogenbekämpfung, denn die Guerilla soll in den Kokainanbau und -handel verstrickt sein.
Vertreter der kolumbianischen Regierung und der Guerilla ELN einigten sich drei Landkreise zu entmilitarisieren
Bogotá sagt der ELN Entmilitarisierung zu
Am Oster-Wochenende einigten sich Vertreter der kolumbianischen Regierung und der zweitgrößten Guerilla des Landes, der ELN (Nationales Befreiungsheer), drei Landkreise mit einer Gesamtfläche von 4 725 Quadratkilometer zu entmilitarisieren. Damit ging Administration von Präsident Pastrana nach 18 Monaten Blockade-Haltung auf die Forderungen der ELN ein.
Der von der kolumbianischen Regierung vorgelegte "Plan Colombia" existiert in unterschiedlichen Fassungen, die jeweils an der Politik der Geberländer ausgerichtet sind
Schafft einen, zwei, viele Pläne
Es ist unser großes nationales Interesse, den Kokain- und Heroin-Fluss in Richtung unserer Grenzen zu stoppen und in Kolumbien und der Region den Frieden, die Demokratie und das Wirtschaftswachstum zu fördern", erklärte US-Präsident William Clinton, als er für die Jahre 2000 und 2001 eine Militärhilfe für Kolumbien in Höhe von insgesamt 1,574 Milliarden US-Dollar bekannt gab. Diese muss nun nur noch vom Kongress gebilligt werden.
Interview mit Felix Murillo, Europa-Sprecher der kolumbianischen ELN (Nationales Befreiungsheer)
"Drogenbekämpfung ist nur ein Vorwand"
Kolumbiens Regierung gibt der ELN die Schuld am Scheitern der Ge-spräche. Sie hätte plötzlich die Entmilitarisierung einiger Gebiete für die Nationale Konvention gefordert.
In den Vorvereinbarungen stand, daß die entsprechenden Rahmenbedingungen und Garantien für die Konvention geschaffen werden müssen. Wir haben das nicht genauer spezifiziert, weil wir dachten, es sei kein Problem - schließlich wurden auch für die Gespräche mit der Farc fünf Bezirke entmilitarisiert. Warum soll nicht das gleiche für die ELN gelten?
US-Stützpunkte in der Kanalzone sollen unter den Deckmantel »Drogenbekämpfung« schlüpfen
Panama: Washington will nicht weichen
Gemäß den 1977 unterzeichneten Torrijos-Carter-Verträgen müssen alle US-Soldaten bis zum 31. Dezember 1999 Panama verlassen haben. Gleichzeitig soll die Kontrolle über den Kanal und die dortigen Militärstützpunkte in die Hände Panamas übergehen. Den USA gefällt das natürlich nicht, und sie feilschen seit Jahren um verschiedene Projekte, mit denen sie hoffen, ihre Militärpräsenz verlängern zu können.
30 000 protestierten gegen die Zerstörung ihrer Felder durch Pestizide
Kolumbiens Eliten gegen Kokabauern
Dieser Tage stellten nach einem massiven Armee-Einsatz kolumbianische Koka-Bauern ihre Proteste ein. Zehntausende hatten seit Anfang Dezember in den Provinzen Guaviare im Osten und Putumayo im Süden des Landes gegen die Zerstörung ihrer Felder durch Unkrautvernichtungsmittel demonstriert.
Kolumbiens neuer Präsident will mit der Guerilla lediglich über Entwaffnung reden
Samper kennt nur ein Verhandlungsziel
UN-Hochkommissar für Menschenrechte José Ayala Lasso traf sich während eines Besuchs in Kolumbien mit dem neuen kolumbianischen Präsidenten Ernesto Samper sowie Vertretern von Menschenrechtsgruppen. Danach verkündete der Ekuadorianer, der es während seiner Zeit als Außenminister mit den Menschenrechten im eigenen Land auch nicht so genau nahm, daß Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien "zum Alltag gehören". Sie würden "vor allem von der Guerilla, aber auch von den Streitkräften des südamerikanischen Landes, ständig begangen".
Todesschwadronen gegen Guerilla-Basis
Konfrontation statt Dialog in Kolumbien
Der kolumbianische Präsident Ernesto Samper, seit knapp fünf Monaten im Amt, sehe Möglichkeiten zu Verhandlungen mit der Guerilla des Landes, vermelden Nachrichtenagenturen. Eine gutgemeinte Unterstellung, die jedoch verschweigt, dass es die in der „Guerilla-Koordination Simón Bolivar“ (CGSB) zusammengeschlossenen Gruppen waren, die ihm nach seiner Wahl im September ihre Verhandlungsbereitschaft signalisiert hatten.
Wegen Angriffen von Todesschwadronen kann Kolumbiens Linke kaum legal arbeiten
Mord an einem kommunistischen Senator
Manuel Cepeda Vargas war der einzige Abgeordnete der Patriotischen Union einem Wahlbündnis, an dem auch die Kommunistische Partei beteiligt ist im erst vor wenigen Wochen gewählten kolumbianischen Parlament. Am Dienstag wurde der linke Senator ermordet. Die Verantwortlichen dafür sind im Militärapparat zu vermuten.